Rückblick
KIRCHHOFF REPORTING DAY 2019
Wie komplex die Themen und Anforderungen rund ums Corporate Reporting sind, lässt sich am Programm unseres KIRCHHOFF REPORTING DAYs ablesen: Von den Erwartungen der Leser an den Bericht über regulatorische Anforderungen und den Trend zur Nachhaltigkeitsberichterstattung bis hin zur Wahl des Berichtsformats. Ziel der Veranstaltung war es, aktuelle Fragen des Reportings von verschiedenen Seiten zu beleuchten, relevantes Wissen zu vermitteln – und zu veranschaulichen, was es bedeutet, „gut zu berichten“. Rund 60 Reporting-Experten haben mit uns diskutiert und sich inspirieren lassen.
Nachhaltig gut berichten!
In seiner Keynote machte Harry McAdoo vom International Integrated Reporting Council (IIRC) deutlich, dass integriertes Denken Voraussetzung für eine erfolgreiche integrierte Berichterstattung ist. Das heißt konkret: alltägliche Geschäftsprozesse zu durchdringen und sich mit allen Dimensionen der Wertschaffung auseinanderzusetzen. Mit Integrated Reporting erzählt ein Unternehmen die Geschichte seiner Wertschaffung und zeigt dem Kapitalmarkt, was es für seine Share- und Stakeholder tut.
Unser CSR-Experte Philipp Killius stellte gemeinsam mit Ellen Simon-Heckroth und Nils Borcherding von der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aktuelle Studienergebnisse zur nichtfinanziellen Berichterstattung im DAX160 vor. Dabei zeigen sich Licht und Schatten. Gerade kleinere Gesellschaften lassen das Potenzial der nichtfinanziellen Berichterstattung bislang ungenutzt. Nur die Hälfte der SDAX-Unternehmen veröffentlichen überhaupt einen Nachhaltigkeitsbericht. Aber nicht nur quantitativ, auch qualitativ gibt es große deutliche Unterschiede zwischen den Indizes. Die strategische Einbindung und Ausgestaltung der Nachhaltigkeitsberichterstattung bleibt eines der wichtigsten Themen, die die Reporting-Welt derzeit umtreiben. Die Studie finden Sie hier
Erwartungen und Anforderungen an das Reporting: Was erwartet der Leser, was liefert der Bericht?
Zu den Trends, die Reporting-Abteilungen eines Unternehmens herausfordern, gehört auch die Weiterentwicklung der nichtfinanziellen bzw. „extrafinanziellen“ Berichterstattung, die vor allem von Investoren eingefordert wird – etwa von Hendrik Schmidt von DWS Investment. Die dafür notwendigen Reporting-Prozesse einzuführen, ist aufwändig, aber lohnend – fördern sie doch ein „Integrated Thinking“ im Konzern. Entsprechende Erfahrungen hat beispielsweise Christiane Dörr bei Lanxess gemacht. Dr. Daniela Barth von der DPR wies darauf hin, dass für die inhaltliche Prüfung dieser extrafinanziellen Berichterstattung am Ende nicht externe Prüfer verantwortlich sind. Vielmehr obliegt sie den Aufsichtsräten der Unternehmen. Die zunehmende Bedeutung extrafinanzieller Informationen bringt jedoch eine wachsende Nachfrage nach einer externen Überprüfung dieser Daten mit sich, wie Ellen Simon-Heckroth von BDO beobachtet.
Corporate Governance – quo vadis? Die Zukunft guter Unternehmensführung
Das Thema Corporate Governance hat für nachhaltige Unternehmen nicht nur unter dem Gesichtspunkt Risiko- und Krisenprävention eine herausragende Bedeutung. Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW), gab uns Einblicke „hinter die Kulissen“ der Corporate-Governance-Kommission und erläuterte, warum uns das Thema „Versagensspirale“ im Reporting künftig noch sehr beschäftigen wird. Er appellierte an die Reporting-Verantwortlichen, dafür zu sorgen, dass die relevanten Themen adressiert und „richtigen Fragen“ gestellt werden.
So, what’s your story? Schlüssel zu einem überzeugenden kapitalmarktorientierten Storytelling
Alexander Wilberg, Partner und Experte für Finanzberichterstattung bei Kirchhoff, erläuterte anhand von Praxisbeispielen, dass Finanzberichterstattung und Storytelling nicht im Widerspruch zueinander stehen. Ganz im Gegenteil – im Finanzbericht erzählen Unternehmen ihre wichtigste Geschichte: die Equity Story. Mit einer überzeugenden Präsentation der Führungsgremien in Vorwort bzw. Aufsichtsratsbericht sowie klaren Aussagen zu den Potenzialen der bearbeiteten Märkte und der Unternehmensstrategie im Lagebericht kann auch ein vermeintlich nüchterner Finanzbericht bei der Financial Community punkten. Alles, was es dazu braucht, ist eine klare kommunikative Linie und ein wenig Mut.
Visuell kommunizieren heißt zeitgemäß kommunizieren: Was Design zu einer effizienten Informationsvermittlung beiträgt
Die Art, wie Menschen Informationen aufnehmen, verändert sich: Menschen lesen weniger, sie haben kürzere Aufmerksamkeitsspannen, sie erhalten mehr Input als früher, und dieser Input ist zu großen Teilen visueller Input. Dr. Kai Roeske, Director und Fachmann für redaktionelle Inhalte, und Johannes Schleede, Art Director bei Kirchhoff, zeigten anhand vieler Praxisbeispiele, dass „Snackable content“ auch unter Investoren und Analysten eine große Rolle spielt – und dieser Trend wird sich fortsetzen. Bereits jetzt forcieren Unternehmen in ganz unterschiedlichen Kapitalmärkten eine visuelle Kommunikation, die den heutigen Gewohnheiten entspricht. Das ist auch notwendig, will man gewährleisten, dass Botschaften in der heutigen Informationsflut nicht untergehen.
Battle der Berichtsformate
Über die Zukunft des gedruckten Geschäftsberichts und über „digital first“ wird in der Reporting-Welt seit Jahren diskutiert. Wir haben 160 Unternehmen untersucht und sind zu dem Ergebnis gekommen: Print lebt noch, Online „verkauft“ sich besser, als es tatsächlich ist, und die interaktive PDF wird in ihrem Potenzial deutlich unterschätzt. Roswitha Kindler, Director und Design-Expertin bei Kirchhoff, erläuterte anhand von Praxisbeispielen Vor- und Nachteile sowie „Do‘s und Don’ts“ der verschiedenen Berichtsformate.
Newsroom – wie integrierte Kommunikation gelingt
Ein Megatrend der Unternehmenskommunikation: Der Corporate Newsroom. Digitalisierung, Medienwandel, veränderte Kommunikationsgewohnheiten und die steigende Zahl an Kanälen – viele Faktoren haben dazu geführt, dass sich die Anforderungen an die Unternehmenskommunikation massiv verändert haben. Hinzu kommt der Anspruch, die eigene Kommunikation über Content Marketing und Storytelling inhaltlich zu steuern.
Das Newsroom-Prinzip ermöglicht ein strukturiertes Themenmanagement, vernetztes Arbeiten, effiziente Prozesse und eine erfolgreiche crossmediale Kommunikation. Newsroom-Experte Prof. Dr. Marcus Simon, Professor für Marketing und Unternehmenskommunikation an der International School of Management (ISM), erklärte wie ein Newsroom funktioniert, wie Kommunikationsarbeit effizienter organisiert werden kann und wie mithilfe diese Organisationsprinzips integrierte Kommunikation gelingt.
Der ungewohnte Dialog zwischen Mensch und Maschine: Wie verändert die Digitalisierung die Finanzkommunikation?
Die Digitalisierung hat den Kommunikationsbereich im Griff. Immer öfter findet dank künstlicher Intelligenz (KI) ein direkter Informationsaustausch zwischen Menschen und Maschinen statt. So „liest“ Software etwa Texte, und Menschen „reden“ mit Chatbots und Sprachassistenten. Auch in der Finanzkommunikation ziehen diese Trends ein. Susanne Stacklies, Vice President IR-Publikationen Deutsche Post DHL Group berichtete über erste Erfahrungen mit dem Chatbot „Carrie“ auf der IR-Website der Deutsche Post DHL Group. Und Anja Linnenbürger von der KI-Firma Precire Technologies schilderte, wie man mittels automatisierter Textanalyse Zusammenhänge zwischen dem „Ton“ von Vorstandsvorwörtern und Analystenprognosen untersuchen kann.
Mehrwert schaffen: Wie sehen gute Beispiele der Content-Mehrfachnutzung aus?
Film bzw. Bewegtbild – ein Trend, an dem man auch im Reporting nicht mehr vorbeikommt. Film bewegt – und gehört zu jeder ganzheitlichen Kommunikationsstrategie dazu. Ob aufwändiger Imagefilm oder Clips für Social Media – überall ist angekommen, dass Bewegtbild künftig unverzichtbar sein wird. Mit gute Planung, einer integrierten Content-Strategie und einer durchdachten Vermarktung kann man ein Optimum an Output erzielen. Stefanie Wulf, Partner und Agency Head bei Kirchhoff, und Steffen Hildebrandt, Head of Film, gaben praktische Einblicke in die Film-Produktionen und stellten vor, welche Potenziale Content-Recycling, ökonomisches Drehen oder Responsive Content bieten.
„Smart Reporting“ – effizient und integriert berichten
Corporate Reports beinhalten erstklassigen Content: Kein anderes Kommunikationsmedium bietet so viele Daten und Fakten, einen so umfassenden und fundierten Überblick über das Unternehmen. Und die Potenziale dieses „Basisdokuments“ für die Unternehmenskommunikation werden bei weitem nicht ausgeschöpft. Grundlage für eine effizientere Nutzung des in der Regel aufwändig erstellten Contents sind eine genaue Kenntnis der Reporting-Zielgruppen und ihres Nutzerverhaltens, eine crossmediale Aufbereitung des Contents, Effizienz und eine Verzahnung mit der ganzjährigen Finanzkommunikation des Unternehmens. Unsere Antwort auf die aktuellen Herausforderungen der Berichterstattung lautet „Smart Reporting“ und vereint genau diese Ansätze.
Wir freuen uns über das große Interesse und die positive Resonanz auf unseren KIRCHHOFF REPORTING DAY. Vielen Dank an alle Beteiligten!
Reporting Day
Über Uns
Ein Team. Viele Experten. Dasselbe Ziel: erstklassige Qualität.
Von Kaufpreisallokation bis Kalligraphie – das Geschäft mit der Finanz- und Unternehmenskommunikation beherrschen wir, weil wir uns in allen relevanten Fachgebieten bestens auskennen und uns ideal ergänzen. Von jedem das Beste gibt in der Summe eine Spitzenleistung. Dies ist unser Ziel, ohne Ausnahme.
Finanzkommunikation und Leidenschaft, geht das? Wir finden schon. Weil auch Zahlenlandschaften uns inspirieren. Weil wir auch die trockenste Publikation mit einem Schuss Kreativität in ein individuelles Glanzstück verwandeln können. Und weil wir in der Welt der grenzenlosen Ausdrucksmöglichkeiten zu Hause sind.
Mit Liebe zum Detail und dem Anspruch an absolute Genauigkeit sind wir bei der Sache. Sie können sich auf uns verlassen, vor allem wenn die Zeit drängt – und das tut sie meistens. Wir übernehmen die volle Verantwortung dafür, dass Sie zufrieden sind.
Übrigens, bei Kirchhoff gilt: Professionalität trifft Sinn für Humor. Wir lachen gerne, weil es das Leben schöner macht. Und wir haben Spaß – an unserer Arbeit genauso wie am gemeinsamen Miteinander.